Kategorie | Lesedauer: 03 min | veröffentlicht am 15. November 2023
Zielgruppe: Bewerber:innen
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Mit Bewerbungsabsagen richtig umgehen
„Alle Schwierigkeiten und Hindernisse sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen.“ – Friedrich Nietzsche
Um nach einer Absage nicht in Verdruss und Selbstzweifeln zu versinken, bedarf es einer neuen Perspektive: Versuche, in allem das Positive zu erkennen. Oft fällt es uns schwer, unmittelbar nach vermeintlich negativen Ereignissen deren potenzielle Vorteile zu erkennen.
Doch indem wir lernen, Misserfolge für unser persönliches Wachstum zu nutzen, eröffnet sich eine tatsächliche Chance. Niederlagen fungieren häufig als Katalysator für Weiterentwicklung.
Wie du Absagen als Schlüssel für den Aufstieg auf der Karriereleiter betrachten und für dich nutzen kannst, erfährst du in diesem Artikel. Bevor wir jedoch darauf eingehen, wie du positiv damit umgehen kannst, lohnt es sich zu fragen, warum du überhaupt eine Absage erhalten hast.
Die häufigsten Gründe für Absagen auf Bewerbungen
- Muss-Qualifikationen nicht erfüllt
- Andere Kandidaten qualifizierter
- Passt nicht zum Unternehmen
- Du bist überqualifiziert
- Zu hohe Gehaltsvorstellungen angegeben
- Stelle war nur pro forma öffentlich ausgeschrieben
6 Tipps für den Umgang mit Bewerbungsabsagen
Wie dir vermutlich aufgefallen ist, lassen sich bei einigen Gründen Anpassungen vornehmen, während andere schlichtweg nicht in deiner Kontrolle liegen. Das Verständnis des "Warum" ist der erste Schritt, um die Absage zu verarbeiten. Wie du dies angehst und welche weiteren Unterstützungen es gibt, erfährst du hier:
1) Feedback
Sollte das Unternehmen dir eine Absage ohne konkretes Feedback gesendet haben, solltest du nachfragen. Nur, wenn du weißt, woran es lag, kannst du dieses Wissen integrieren und an dir arbeiten, sodass du eventuelle Fehler beim nächsten Mal vermeiden kannst.
Wie man so schön sagt: Aus Fehlern lernt man.
Fragen, die du in diesem Fall stellen könntest:
- "Vielen Dank für die Rückmeldung. Könnten Sie mir bitte mehr Einblicke geben, welche spezifischen Aspekte dazu geführt haben, dass meine Bewerbung nicht erfolgreich war?"
- "Ich schätze Ihr Feedback sehr. Könnten Sie mir einige Bereiche nennen, in denen ich mich weiterentwickeln könnte, um meine Chancen auf Erfolg in zukünftigen Bewerbungen zu verbessern?"
- "Ich bin dankbar für die Rückmeldung, um mich besser zu verbessern. Gibt es bestimmte Qualifikationen oder Fähigkeiten, die ich Ihrer Meinung nach stärker betonen sollte?"
- "Verzeihen Sie die Nachfrage, aber ich würde gerne verstehen, ob es an meinen Qualifikationen, meiner Präsentation oder anderen Faktoren lag, die zur Entscheidung geführt haben. Das hilft mir, gezielter an meiner Weiterentwicklung zu arbeiten."
- "Ich respektiere Ihre Entscheidung, möchte jedoch gerne dazu lernen. Könnten Sie mir bitte mehr über die Gründe für die Absage mitteilen, damit ich mein Profil entsprechend anpassen kann?"
Die Kenntnis der genauen Gründe hinter einer Absage ermöglicht es dir, gezielt an deiner beruflichen Entwicklung zu arbeiten und dich besser auf zukünftige Bewerbungen vorzubereiten.
2) Reflektieren
Um die Absage als Nährboden für persönliches Wachstum zu nutzen, ist präzise Reflexion entscheidend. Investiere Zeit, durchlaufe mental den gesamten Bewerbungsprozess – von den Unterlagen über das Gespräch bis hin zum äußeren Erscheinungsbild. Sei aufrichtig zu dir selbst und erkunde, wo noch Raum für Verbesserungen liegt.
3) Nicht persönlich nehmen
Lass die Absage dich nicht in eine Abwärtsspirale aus Selbstzweifeln stürzen. Auch wenn du im Bewerbungsprozess den ein oder anderen Fehler gemacht hast: Nimm die Ablehnung nicht persönlich.
Es gibt viele mögliche Gründe dafür. Oft hat eine Absage nichts mit dir zu tun. Anstatt ins Grübeln zu verfallen und dich selbst zu zerrupfen – mach dir deinen Selbstwert bewusst!
4) Positiv bleiben
Schau nach vorn und überleg dir, was du aus dieser Erfahrung lernen kannst. Geh bloß nicht davon aus, dass es nun jedes Mal so laufen wird – das wird es nämlich nicht. Wenn es dir gelingt, eine positive Perspektive einzunehmen und daran zu wachsen, stehen die Chancen hoch, dass es beim nächsten Mal klappt. Mach dir das bewusst.
5) Ruhig bleiben
Es kann sein, dass eine Absage Wut in dir hervorruft. Am liebsten würdest du dem Unternehmen eine Mail schreiben, die sich gewaschen hat. Was denken die sich? Da hast du so viel Herzblut in die Bewerbung geschickt und dann wirst du mit einigen wenige Sätzen abgespeist.
Deine Emotionen sind verständlich. Doch nun ist eines wichtig: durchatmen. Bleib ruhig und mach nicht den Fehler, im Affekt etwas zu schreiben oder zu sagen, was du später bereuen könntest. Wenn du eine Antwort formulieren möchtest, schlaf am besten erst einmal darüber und warte, bis die starken Gefühle abgeebbt sind. Wer weiß? – Vielleicht ergibt sich in diesem Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt nochmal eine Chance für dich. Mach dir das nicht kaputt.
6) Selbstliebe
Bitte was? Selbstliebe? Du fühlst dich gerade wertlos und bist dabei, dich innerlich für dein Versagen zu bestrafen. Das ist aber der falsche Weg. Gerade, wenn etwas Negatives im Leben passiert, ist es umso wichtiger, sanft zu sich selbst zu sein. Nimm die Absage als Anlass, dir selbst etwas Gutes zu tun.
Ja, du hast richtig gehört. Stoß mit lieben Freunden darauf an, gönn dir einen Wellnesstag oder führ dich selbst ins Kino aus. Gönn dir ein Zuckerl, auch wenn es dieses Mal nicht perfekt gelaufen ist. Das stärkt deinen Selbstwert und macht dich stark für die nächste Runde.
Wir fassen zusammen
Absagen sind zweifelsohne unangenehm, das steht außer Frage. Dennoch gelingt es mit einem Perspektivenwechsel, darin eine Chance zu erkennen und zu nutzen. Indem du dich reflektierend mit der Absage auseinandersetzt anstatt an dir selbst zu zweifeln, wird sie zu fruchtbarem Dünger für deine persönliche Entwicklung. Du wächst und trittst als verbesserte Version deiner selbst in die nächste Runde des Bewerbungsprozesses. Verinnerliche: Im Leben gibt es keine Niederlage, nur Gelegenheiten, einen Umweg zu nehmen und dazuzulernen.