Vorsicht im Bewerbungsprozess: Social Media hat zwei Gesichter | 7 Tipps
Social Media Plattformen – sie sind Fluch und Segen zugleich. Einerseits können Facebook, Instagram & Co. nützlich für deine Karriere sein, andererseits kann sich deine digitale Präsenz auch als Problem erweisen. Auf Facebook bist du vielleicht noch auf einem peinlichen Partybild von vor 10 Jahren verlinkt. Auf Instagram ist deine Katze dein Lieblingsmotiv. Und auf Twitter hast du vielleicht mal auf einen heiklen Beitrag reagiert. Das ist natürlich völlig normal und meistens sind uns die Leichen, die im Netz schlummern, gar nicht so bewusst. Wir haben oft das Gefühl, dass wir auf Social Media lediglich mit Familie und Freunden interagieren und unsere Profile Privatsache sind.
Social Media Plattformen und ihre Tücken im Bewerbungsprozess
Wenn du allerdings gerade mitten im Bewerbungsprozess steckst, können deine digitalen Aktivitäten schnell vom Privat- ins Berufsleben rutschen. Es ist kein Geheimnis, dass viele Personaler:innen ihre potenziellen Mitarbeiter:innen in sozialen Netzwerken überprüfen.
Viele Recruiter:innen inserieren ihre Jobanzeigen heutzutage via Facebook & Co. – das heißt dein Erscheinungsbild auf Social Media ist der erste Eindruck und das noch bevor der*die Personaler:in deinen Lebenslauf gelesen hat.
Unbedachte Posts können so schnell zum Karrierekiller werden.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Social Media und Karrierenetzwerke zu deinen Gunsten einsetzen kannst.
Tipps für einen bewerbungsfreundlichen Social-Media-Auftritt
Tipp 1:
Google deine Person
Jeder hinterlässt digitale Spuren. Um herauszufinden, ob im World Wide Web auch „Leichen“ von dir schlummern, kannst du ganz einfach deinen Namen googlen.
Du wirst überrascht sein, womit du im Netz verewigt bist. Vielleicht taucht dein längst vergessenes Myspace-Profil auf oder du findest dich auf einem alten Klassenfoto wieder. Wenn du ein peinliches Foto oder ein einen unbedachten Beitrag entdeckst, kannst du bei Google einen Antrag auf Löschung stellen.
So werden Links auf Webseiten mit deinen personenbezogenen Daten gelöscht und tauchen nicht mehr in den Google-Suchergebnissen auf.
Damit das Bild oder der Beitrag auch auf der jeweiligen Webseite gelöscht wird, solltest du den Webmaster der Seite kontaktieren. Manchmal hast du die Dinge aber auch selbst in der Hand – vielleicht stammt das Foto ja von einem alten Account und du musst das Bild lediglich selbst löschen.
Tipp 2:
Privatsphäre-Einstellungen ändern
Ob Instagram, Facebook oder Twitter – jede dieser Plattformen bietet dir die Möglichkeit, dein Profil privat zu stellen. So werden deine Inhalte ausschließlich mit Familienmitgliedern und Freunden geteilt.
Bei Facebook funktioniert das beispielsweise so: Im Menü klickst du dann auf "Weitere Einstellungen anzeigen". In den Privatsphäre-Einstellungen hast du nun einige Möglichkeiten. Hier kannst du einstellen, wer deine zukünftigen Beiträge sehen kann und wer nicht. Klicke „Freunde“ an und beschränke auch deine vergangenen Posts auf deine Freunde. In den Privatsphäre-Einstellungen kannst du übrigens auch einstellen, wer dich über Facebook kontaktieren und suchen kann.
Diese Einstellungen schützen deine Privatsphäre und wahren deine Anonymität. Doch natürlich musst du nicht alles vor deinem zukünftigen Chef verbergen. Du kannst Social Media Plattformen gezielt zu deinem eigenen Vorteil nutzen. Du engagierst dich ehrenamtlich, betreibst einen Blog oder bist aktives Mitglied in einem Sportverein? Beeinflusse deine Außendarstellung aktiv, indem du einige Beiträge für die Öffentlichkeit sichtbar machst.
Tipp 3:
Ein geeignetes Profilbild hochladen
Für dein Profilbild auf Facebook oder Instagram musst du nicht unbedingt ein seriöses Bewerbungsfoto nutzen.
No-Gos sind allerdings Partybilder oder freizügige Bilder, die dich in ein schlechtes Licht rücken. Darüber hinaus gibt es ein paar weitere Dinge, die du beachten solltest. Stelle sicher, dass dein Gesicht klar erkennbar und im Fokus ist. Ein ruhiger Hintergrund kommt ebenfalls gut an. Achte außerdem darauf, dass dein Bild nicht unscharf ist und verwende ein aktuelles Foto von dir.
Tipp 4:
Steigere deine Präsenz auf LinkedIn, XING & Co.
Neben sozialen Netzwerken wie Instagram, Twitter oder Pinterest werden auch Karrierenetzwerke wie XING oder LinkedIn immer beliebter. Du hast noch kein Profil auf Xing oder LinkedIn angelegt?
Das solltest du unbedingt nachholen und auch hier digitale Präsenz zeigen. Immer mehr österreichische Unternehmen schreiben ihre potenziellen Mitarbeiter:innen aktiv über Karrierenetzwerke an. Auf XING kannst du dich außerdem mit Gleichgesinnten im Bereich Job und Karriere vernetzen.
Ähnlich funktioniert auch das Prinzip von LinkedIn – dem international größten Karrierenetzwerk. Pflege dein Profil regelmäßig, indem du deinen Lebenslauf aktuell hältst und dich stetig mit neuen Personen vernetzt. Wenn du Student:in bist oder vielleicht bereits einen Bachelor oder Master in der Tasche hast, empfiehlt sich auch die Vernetzung auf Researchgate. Dort kannst du dich mit Forschern aus allen Bereichen der Wissenschaft austauschen.
Tipp 5:
Vervollständige deinen Online-Lebenslauf
Du bist bereits auf mehreren Karriereplattformen angemeldet? Versuche darauf zu achten, dass deine Lebensläufe in den unterschiedlichen Netzwerken identisch sind und dass keine Widersprüche zu finden sind.
Lege dein Augenmerk außerdem auf einen vollständigen CV. Sollte es eine kleine Lücke im Lebenslauf geben, ist das kein Problem! Karrierenetzwerke wie Xing & Co. erlauben es dir, Stationen wie Work & Travel, ein Praktikum, Elternzeit oder eine Werkstudientätigkeit zu vermerken. Acht nur darauf, dass keine größere Lücke zurückbleibt und dein Lebenslauf für die Personaler:innen nachvollziehbar ist.
Tipp 6:
Poliere dein berufliches Profil auf
Recruiter:innen sind nicht nur an deinen beruflichen Stationen interessiert, sondern auch an dir als Person.
Immerhin geht es bei der Stellenbesetzung ja auch darum, dass du zum Unternehmen passt. Karrierenetzwerke bieten dir daher die Möglichkeit einer Selbstbeschreibung an. Dort kannst du in deinen eigenen Worten erklären, wieso du dich von der Konkurrenz abhebst, welcher Tätigkeitsbereich dich besonders interessiert und wo du beruflich hinmöchtest. Wähle klare Formulierungen.
Tätigkeiten, die du in der Vergangenheit ausgeübt hast, sollten exemplarisch benannt werden. Erkläre also, was du genau gemacht hast und warum die Tätigkeit für dich so spannend war.
Tipp 7:
Foren und Blogs
Du hast unvorteilhafte Fotos aus dem Internet entfernt, deine Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook bearbeitet und ein Profil auf LinkedIn und Xing angelegt? Sehr gut!
Du hast die ersten Schritte für einen professionellen Social-Media-Auftritt gesetzt. Wenn du jetzt noch aus der Menge herausstechen möchtest, empfiehlt es sich, in relevanten Foren und Blogs aktiv zu werden.
Auf Facebook gibt es beispielsweise zahlreiche Gruppen, in denen du dich mit zukünftigen Arbeitgebern austauschen kannst. Werde aktiv und knüpfe Kontakte! Unternehmen werden so auf dich aufmerksam und du machst dir einen Namen.
Wir fassen zusammen
Ein professioneller Social-Media-Auftritt ist das A & O im Bewerbungsprozess.
Viele Personaler:innen überprüfen potenzielle Kandidaten in den sozialen Netzwerken, bevor sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden. Auch die Kontaktaufnahme über Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn wird immer beliebter. In den sozialen Netzwerken kannst du die Privatsphäre-Einstellungen nutzen und nur jene Postings sichtbar machen, die deine Außendarstellung positiv beeinflussen.
Auf Karriere-Plattformen solltest du auf ein vollständiges Profil achten. Tausche dich außerdem regelmäßig in berufsrelevanten Foren und Blogs aus.