Kategorie: Bewerbungstipps | Lesedauer: 08 min | aktualisiert am 24. September 2024
Zielgruppe: Bewerber:innen
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Was ist der Unterschied zwischen einem Bewerbungsschreiben und einem Motivationsschreiben?
Obwohl das Bewerbungsschreiben und das Motivationsschreiben häufig verwechselt werden, erfüllen beide Dokumente unterschiedliche Zwecke und haben verschiedene Schwerpunkte. Ein klarer Unterschied zwischen diesen beiden Schreiben kann den Erfolg deiner Bewerbung oder eines Bewerbungsprozesses erheblich beeinflussen.
Bewerbungsschreiben: Fokus auf Qualifikationen und Berufserfahrung
Das Bewerbungsschreiben ist in der Regel der klassische Begleitbrief, den du zusammen mit deinem Lebenslauf und anderen Dokumenten wie Zeugnissen oder Zertifikaten einreichst. Es dient dazu, den Personaler auf deine beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, warum du für die ausgeschriebene Stelle geeignet bist. Hier geht es vor allem um Fakten – deine beruflichen Stationen, deine Kompetenzen und inwieweit du die Anforderungen der Stellenausschreibung erfüllst.
Merkmale des Bewerbungsschreibens:
- Maximal eine A4-Seite lang
- Stellt einen direkten Bezug zur Stellenausschreibung her
- Erklärt, warum du der beste Kandidat für die Position bist
- Betont relevante Berufserfahrungen und Fähigkeiten
Beispiel:
„In meiner letzten Position als Projektmanager bei Firma XY konnte ich durch die Einführung neuer Projektmanagement-Tools die Effizienz unseres Teams um 30 % steigern.“
Das Bewerbungsschreiben ist somit deine Visitenkarte, die den Personaler dazu anregen soll, dich näher kennenzulernen und dich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.
Motivationsschreiben: Deine persönliche Motivation und Ziele
Das Motivationsschreiben hingegen legt den Schwerpunkt auf deine persönliche Motivation und langfristigen Ziele. Es wird häufig in Situationen gefordert, in denen deine Beweggründe und Ambitionen im Vordergrund stehen sollen – zum Beispiel bei Bewerbungen für Stipendien, Auslandsaufenthalte oder Studiengänge.
Merkmale des Motivationsschreibens:
- Geht tiefer auf persönliche Beweggründe und Ziele ein
- Kann länger als eine Seite sein (je nach Vorgaben)
- Erklärt, warum du dich für ein bestimmtes Unternehmen, Programm oder Studiengang entschieden hast
- Betont persönliche Interessen und zukünftige Ambitionen
Beispiel:
„Mein Interesse an nachhaltigem Design entwickelte sich während meines Studiums und wurde durch verschiedene Praktika vertieft. Ich möchte bei Ihrem Unternehmen arbeiten, da Sie eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Architektur einnehmen und ich darin eine Möglichkeit sehe, aktiv zur Gestaltung einer umweltfreundlichen Zukunft beizutragen.“
Während das Bewerbungsschreiben also primär darauf abzielt, deine beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen darzustellen, bietet das Motivationsschreiben Raum, deine persönlichen Beweggründe und Ziele zu erläutern.
Wann verwendet man ein Bewerbungsschreiben und wann ein Motivationsschreiben?
Bewerbungsschreiben:
Ein Bewerbungsschreiben ist fast immer erforderlich bei klassischen Bewerbungen auf Stellenanzeigen. Es begleitet den Lebenslauf und zeigt, warum du die richtige Person für die ausgeschriebene Stelle bist.
Motivationsschreiben:
Ein Motivationsschreiben wird vor allem in speziellen Bewerbungsprozessen gefordert, zum Beispiel für Stipendien, Auslandsprogramme oder Studiengänge. Es hebt deine langfristigen Ziele und persönlichen Beweggründe hervor.
Beide Dokumente können in einigen Fällen auch parallel verwendet werden. Hier ist es wichtig, dass du klar zwischen den beiden Schreiben differenzierst und den jeweiligen Fokus entsprechend setzt.
10 Tipps für DEIN perfektes Bewerbungsschreiben
- Halte das Bewerbungsschreiben prägnant: maximal eine A4-Seite
- Setze auf ein klares, professionelles Layout
- Nenne den richtigen Ansprechpartner
- Verwende moderne, gut lesbare Schriftarten und einheitliche Formatierungen
- Gehe auf die Anforderungen der Stellenanzeige ein
- Vermeide Floskeln und Worthülsen – sei konkret
- Führe konkrete Beispiele für deine Fachkenntnisse an
- Betone den Wunsch nach einem persönlichen Gespräch
- Rechtschreibfehler sind ein absolutes Tabu
- Unterschreibe dein Bewerbungsschreiben
Ein überzeugendes Bewerbungsschreiben ist das Herzstück jeder Bewerbung und kann den entscheidenden Unterschied machen, ob du in die engere Wahl kommst oder nicht. In diesem Kapitel erfährst du, wie du mit 10 bewährten Tipps dein Bewerbungsschreiben so gestaltest, dass es modern, professionell und zielgerichtet ist.
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Halte das Bewerbungsschreiben prägnant: maximal eine A4-Seite
Dein Bewerbungsschreiben sollte nicht länger als eine A4-Seite sein. Recruiter haben oft wenig Zeit und möchten schnell erfassen, ob du die Anforderungen der Stelle erfüllst.
Konzentriere dich auf das Wesentliche: Stelle klar heraus, warum du die richtige Wahl für die Position bist, und fokussiere dich auf relevante Erfahrungen und Fähigkeiten.
Tipp:
Vermeide es, deinen Lebenslauf zu wiederholen. Das Anschreiben dient dazu, deine Motivation und Persönlichkeit hervorzuheben.
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Setze auf ein klares, professionelles Layout
Ein gut strukturiertes Layout sorgt dafür, dass dein Bewerbungsschreiben leicht zu lesen ist. Verwende Absätze, um den Text zu gliedern, und vermeide zu lange Sätze. Setze klare Überschriften, um deine Argumente zu strukturieren und die Aufmerksamkeit des Lesers zu lenken.
Beispiel für ein übersichtliches Layout:
- Deine Kontaktdaten oben rechts
- Anschrift des Unternehmens linksbündig
- Betreffzeile mit der genauen Stellenbezeichnung
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Nenne den richtigen Ansprechpartner
Personalisiere dein Bewerbungsschreiben, indem du den Namen des Ansprechpartners aus der Stellenanzeige nennst. Falls kein Ansprechpartner angegeben ist, lohnt es sich, beim Unternehmen anzurufen und nach dem Verantwortlichen für Bewerbungen zu fragen. Das zeigt Engagement und Interesse.
Formulierungsbeispiel:
„Sehr geehrter Herr Müller,“ oder „Sehr geehrte Frau Meier,“
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Verwende moderne, gut lesbare Schriftarten und einheitliche Formatierungen
Verwende professionelle und gut lesbare Schriftarten wie Calibri, Arial oder Times New Roman. Die Schriftgröße sollte zwischen 11 und 12 Punkt liegen, damit der Text gut lesbar ist. Achte außerdem auf einen Zeilenabstand von 1,5 für eine angenehme Lesbarkeit.
Achtung:
Verschnörkelte oder zu verspielte Schriftarten wirken unprofessionell und erschweren das Lesen.
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Gehe auf die Anforderungen der Stellenanzeige ein
Dein Bewerbungsschreiben sollte die in der Stellenanzeige genannten Anforderungen gezielt aufgreifen. Zeige, wie du diese Anforderungen erfüllst, und gib konkrete Beispiele aus deiner bisherigen Berufserfahrung.
Beispiel:
„In Ihrer Anzeige suchen Sie nach jemandem mit Erfahrung in Projektmanagement. In meiner letzten Position bei XY war ich für die Leitung eines Teams verantwortlich, das erfolgreich Projekte im Wert von X Euro abgeschlossen hat.“
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Vermeide Floskeln und Worthülsen – sei konkret
Floskeln wie „teamfähig“ oder „belastbar“ sind zu allgemein und wirken austauschbar. Stattdessen solltest du konkrete Situationen beschreiben, in denen du diese Fähigkeiten unter Beweis gestellt hast. Dies macht dein Bewerbungsschreiben authentischer und greifbarer.
Beispiel:
„Ich arbeite gerne im Team, weil ich überzeugt bin, dass kreative Lösungen am besten gemeinsam erarbeitet werden. In meinem letzten Projekt habe ich durch enge Zusammenarbeit mit Kollegen eine innovative Lösung für ein komplexes Problem entwickelt.“
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Führe konkrete Beispiele für deine Fachkenntnisse an
Es reicht nicht, Fachkenntnisse oder Fähigkeiten lediglich zu erwähnen – belege diese mit konkreten Beispielen aus der Praxis. Wenn du beispielsweise Softwarekenntnisse oder Sprachfähigkeiten anführst, zeige, wie du diese in früheren Positionen erfolgreich eingesetzt hast.
Beispiel:
„Durch meine Kenntnisse in der Software XYZ konnte ich den Workflow in der Abteilung optimieren, was zu einer Effizienzsteigerung von 20 % führte.“
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Betone den Wunsch nach einem persönlichen Gespräch
Am Ende deines Bewerbungsschreibens solltest du dein Interesse an einem persönlichen Gespräch betonen. Dies zeigt deine Motivation und Offenheit, dich weiter vorzustellen.
Formulierungsbeispiel:
„Ich freue mich darauf, meine Fähigkeiten und Motivation in einem persönlichen Gespräch näher zu erläutern.“
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Rechtschreibfehler sind ein absolutes Tabu
Selbst der kleinste Rechtschreibfehler kann einen negativen Eindruck hinterlassen. Um sicherzustellen, dass dein Bewerbungsschreiben fehlerfrei ist, solltest du es mehrmals durchlesen und idealerweise eine andere Person zur Kontrolle bitten.
Tipp:
Nutze Rechtschreibprüfprogramme, aber verlasse dich nicht ausschließlich darauf – menschliches Korrekturlesen ist unersetzlich.
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Unterschreibe dein Bewerbungsschreiben
Auch in der digitalen Welt sollte das Bewerbungsschreiben mit einer Unterschrift versehen werden. Wenn du die Bewerbung ausdruckst, verwende einen blauen oder schwarzen Stift. Bei einer Online-Bewerbung kannst du deine Unterschrift als Bild einfügen, um den professionellen Eindruck zu verstärken.
Hinweis:
Achte darauf, dass deine Unterschrift gut lesbar ist und einen seriösen Eindruck hinterlässt.
Wie beginne ich mein Bewerbungsschreiben? – Tipps für einen starken Einstieg
- Vermeide langweilige Standard-Einstiege
- Starte mit einer persönlichen Note oder deiner Motivation
- Nimm Bezug auf das Unternehmen oder die Branche
- Hebe direkt deine Qualifikationen hervor
- Nutze einen Erfolg oder ein Highlight aus deiner Karriere als Aufhänger
- Greife auf persönliche Empfehlungen oder Kontakte zurück
Der erste Eindruck zählt – das gilt besonders für dein Bewerbungsschreiben. Der Einstieg entscheidet oft darüber, ob der Personaler weiterliest oder das Schreiben schnell zur Seite legt. Daher ist es wichtig, dass du gleich zu Beginn das Interesse weckst und klar machst, warum du die richtige Wahl für die ausgeschriebene Stelle bist.
In diesem Kapitel geben wir dir einige Tipps, wie du dein Bewerbungsschreiben gelungen starten kannst, und zeigen dir konkrete Beispiele für einen starken Einstieg.
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Vermeide langweilige Standard-Einstiege
Viele Bewerber beginnen ihr Bewerbungsschreiben mit Sätzen wie „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als...“. Solche Standardformulierungen sind nicht nur austauschbar, sondern auch wenig originell. Dein Ziel sollte es sein, den Personaler sofort zu fesseln und deine Motivation klar herauszustellen.
Vermeide daher Sätze wie:
- „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als...“
- „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen...“
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Starte mit einer persönlichen Note oder deiner Motivation
Eine gute Möglichkeit, das Bewerbungsschreiben zu beginnen, ist, deine persönliche Motivation für die Stelle oder deine Begeisterung für das Unternehmen hervorzuheben. Das zeigt, dass du dich intensiv mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hast.
Beispiel 1:
„Als leidenschaftlicher Projektmanager mit über fünf Jahren Erfahrung in der Softwarebranche reizt mich besonders die Möglichkeit, bei [Unternehmensname] innovative Projekte zu leiten und zum Erfolg zu führen.“
Beispiel 2:
„Ihre Position als Marketing Manager bei [Unternehmensname] hat sofort mein Interesse geweckt, da ich meine Kreativität und strategischen Fähigkeiten im Bereich Digital Marketing optimal einbringen kann.“
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Nimm Bezug auf das Unternehmen oder die Branche
Wenn du dein Interesse am Unternehmen oder an der Branche direkt zu Beginn hervorhebst, zeigst du, dass du nicht nur an irgendeinem Job interessiert bist, sondern speziell an dieser Stelle und dem Unternehmen. Das weckt Sympathie und hebt dich von anderen Bewerbern ab.
Beispiel 1:
„Die nachhaltige Ausrichtung von [Unternehmensname] hat mich sofort begeistert. Als überzeugte Verfechterin umweltfreundlicher Produktionsprozesse bin ich davon überzeugt, dass ich mit meiner Erfahrung im Bereich nachhaltiges Produktdesign eine wertvolle Ergänzung für Ihr Team darstellen kann.“
Beispiel 2:
„Seit Jahren verfolge ich mit großem Interesse die Innovationsstrategie von [Unternehmensname], insbesondere Ihre jüngsten Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Mit meiner Expertise in diesem Bereich sehe ich mich ideal positioniert, um zum weiteren Erfolg Ihres Unternehmens beizutragen.“
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Hebe direkt deine Qualifikationen hervor
Manchmal kann es sinnvoll sein, mit deinen Qualifikationen direkt in das Bewerbungsschreiben einzusteigen, insbesondere wenn du genau die Fähigkeiten hast, die in der Stellenausschreibung gefordert werden. So signalisierst du von Anfang an, dass du perfekt auf die Position passt.
Beispiel 1:
„Als erfahrene Grafikdesignerin mit fundierten Kenntnissen in Adobe Creative Suite und mehrjähriger Erfahrung im Bereich Corporate Design biete ich genau die Fähigkeiten, die Sie in Ihrer Stellenausschreibung suchen.“
Beispiel 2:
„Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Softwareentwicklung und umfangreichem Wissen in Python und JavaScript bin ich überzeugt, dass ich Ihre IT-Abteilung mit innovativen Lösungen und technischen Fähigkeiten unterstützen kann.“
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Nutze einen Erfolg oder ein Highlight aus deiner Karriere als Aufhänger
Ein spannender Einstieg kann auch ein Erfolg oder ein besonders bedeutender Meilenstein aus deiner beruflichen Laufbahn sein. Das erweckt sofort Neugier und zeigt, dass du in der Vergangenheit erfolgreich warst.
Beispiel 1:
„Als Vertriebsleiter bei XY konnte ich die Umsätze in meinem Verantwortungsbereich innerhalb von zwei Jahren um 40 % steigern. Diese Erfolge motivieren mich, meine Expertise im Vertrieb weiter auszubauen – gerne bei [Unternehmensname].“
Beispiel 2:
„Durch die Einführung eines neuen Datenanalyse-Tools bei meiner letzten Position habe ich das Reporting für unsere Abteilung um 30 % effizienter gestaltet und dadurch erhebliche Zeitressourcen freigesetzt. Solche Erfolge möchte ich nun bei [Unternehmensname] fortsetzen.“
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Greife auf persönliche Empfehlungen oder Kontakte zurück
Falls du durch einen Mitarbeiter des Unternehmens oder eine andere Kontaktperson von der Stelle erfahren hast, ist es eine gute Möglichkeit, dies im Einstieg zu erwähnen. Das schafft eine persönliche Verbindung und kann dir einen Vorteil verschaffen.
Beispiel:
„Durch meinen ehemaligen Kollegen, Herrn [Name], habe ich von der vakanten Stelle bei [Unternehmensname] erfahren. Als langjähriger Partner Ihres Unternehmens weiß er, dass meine Fähigkeiten im Bereich IT-Security hervorragend zu den Anforderungen dieser Position passen.“
So gelingt dir dein perfektes Bewerbungsschreiben
Ein Bewerbungsschreiben ist oft der erste Eindruck, den ein Unternehmen von dir erhält – und dieser muss sitzen. In unserem Beitrag haben wir dir die 10 essenziellen Punkte für ein überzeugendes Bewerbungsschreiben vorgestellt. Von einer klaren Struktur und einer prägnanten Länge bis hin zur Vermeidung von Floskeln und der Betonung deiner Qualifikationen – jeder Aspekt deines Schreibens sollte darauf ausgerichtet sein, den Personaler zu überzeugen.
Denke daran:
- Dein Bewerbungsschreiben sollte maximal eine Seite lang sein und auf die Anforderungen der Stellenanzeige eingehen.
- Wähle ein sauberes Layout, eine gut lesbare Schriftart und vermeide Standardformulierungen.
- Betone deine Motivation und hebe dich durch konkrete Beispiele von der Konkurrenz ab.
- Der richtige Einstieg ist entscheidend – fessele den Leser von Anfang an und zeige, warum du der beste Kandidat für die Position bist.
Auch der Unterschied zum Motivationsschreiben sollte dir klar sein: Während das Bewerbungsschreiben deine beruflichen Qualifikationen in den Vordergrund stellt, fokussiert sich das Motivationsschreiben auf deine persönlichen Beweggründe und langfristigen Ziele.